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Trennungsstress bei Hunden I 3 Fehler mit Hund im Homeoffice vermeiden
Für einen Hundebesitzer ist das Homeoffice die perfekte Möglichkeit Arbeit und Hund zu verbinden. Du kannst deiner Arbeit nachgehen, während dein Hund schlafend in seinem Körbchen liegt und ab und zu mal für eine Streicheleinheit vorbeischaut. Arbeitest du aber nur vorübergehend zu Hause und musst nach einiger Zeit wieder ins Büro? Aus dem ungewohnt engen Zusammenleben mit dem Hund im Homeoffice können sich Probleme entwickeln. Diese zeigen sich häufig erst an dem Tag, an dem du wieder das Haus verlässt, um zur Arbeit zu gehen. Um Problemen, wie Trennungsstress bei Hunden, entgegen zu wirken solltest du die folgenden drei Fehler unbedingt vermeiden.
1. Trennungsstress vermeiden: Zuviel Aufmerksamkeit
Es ist verlockend, dem Hund im Homeoffice besonders viel Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken. Gut gemeint ist jedoch nicht immer gut gemacht. Wirst du für deinen Hund, während der Zeit im Homeoffice, zu einer ständig verfügbaren Quelle von Aufmerksamkeit und Bespaßung, so wird das für deinen Hund zur Gewohnheit. Ist dein Hund eines Tages wieder für einige Stunden auf sich allein gestellt, so umgibt ihn eine völlig ungewohnte Leere und Langeweile. Langeweile, mit der dein Hund aufgrund deiner vorherigen, dauerhaften Interaktion im Homeoffice gar nicht mehr umzugehen weiß. Aus Langeweile kann Frust entstehen, der sich zum Beispiel durch zerkaute Gegenstände, angeknabberte Möbelstücke oder dauerhaftes Bellen äußert.
So solltest du dich verhalten
Damit du Trennungsstress oder Trennungsangst vermeiden kannst, beachte folgende Tipps:
- Räume das Spielzeug deines Hundes weg, sofern er es dir ständig vor die Füße legt, damit du dich mit ihm beschäftigst.
- Draußen beim Spaziergang sollte dein Hund die meiste Aufmerksamkeit von dir bekommen, in der Wohnung dagegen nur wohldosiert. Hier und da mal zu kuscheln ist selbstverständlich erlaubt.
- Dein Hund sollte sich aber bereitwillig zurückziehen, wenn du den Kontakt einstellst. Zieht dein Hund sich allerdings nicht zurück, sondern winselt oder kratz an deinem Bein, solltest du handeln. Beantworte das fordernde Verhalten deines Hundes mit Distanz, indem du ihn von dir weg schickst.
Wie das geht erfährst du im Beitrag „Grenzen setzen“.
2. Trennungsstress vermeiden: Unzureichende Ruhephasen
Hunde, die ständige Aufmerksamkeit einfordern oder von durch im Haushalt lebende Kinder dauerhaft zum Spielen animiert werden, haben nur selten Ruhephasen. Für die innere Ausgeglichenheit und das Wohlbefinden deines Hundes sind tägliche Ruhephasen von insgesamt 17 bis 20 Stunden jedoch wichtig. Ein Hund nimmt sich seine Ruhephasen nicht von allein, sondern benötigt deine Hilfe. Reduziere sowohl die Interaktion zwischen dir und deinem Hund, als auch die Interaktion zwischen deinem Hund und den Kindern auf ein angemessenes Maß. Sorge dafür, dass dein Hund die notwendigen Ruhephasen und Pausen erhält und tiefenentspannt in seinem Körbchen schlafen kann. Fällt deinem Hund das Entspannen auf seinem Liegeplatz noch zu schwer, wenn der Rest der Familie in Bewegung ist, so kann der temporäre Einsatz einer Hundebox hilfreich sein.
Im Beitrag „Gewöhnung Hundebox“ ist erklärt, was du dabei beachten solltest.
Entspannt dein Hund wirklich?
Während du an deinem Arbeitsplatz sitzt, liegt dein Hund scheinbar tiefenentspannt in seinem Körbchen. Sobald du dich durch die Wohnung bewegst springt dein Hund jedoch auf und folgt dir. Das ist ein Hinweis darauf, dass dein Hund nicht entspannt ist. Verhilf deinem Hund zu mehr Ruhe, indem du seinen Verfolgungswahn stoppst. Bring deinen Hund sofort zurück auf seinen Liegeplatz, sobald er den Ansatz zeigt, dir folgen zu wollen. Damit signalisierst du ihm, dass es nicht seine Aufgabe ist dich zu kontrollieren. Möglicherweise musst du ihn mehrfach auf seinen Liegeplatz zurück schicken. Sei dabei konsequent, erst dann wird dein Hund verstehen, dass er sich entspannt zurückziehen kann.
Weitere Tipps zu diesem Thema bekommst du im Beitrag „Deckentraining“.
3. Trennungsstress vermeiden: Den Hund nicht Alleinlassen
Für einen Hund ist Alleinsein etwas sehr Unnatürliches. Der Natur deines Hundes kommt es also sehr entgegen, viel Zeit im Homeoffice mit dir zu verbringen. Muss der Hund in deinem normalen Arbeitsalltag auch alleine bleiben, so solltest du das Alleinbleiben mit deinem Hund regelmäßig üben. Für deinen Hund ist es nicht nachvollziehbar, wenn er wochenlang im Homeoffice deine Gesellschaft genießt und er dann alleine bleiben muss, weil du zur Arbeit gehst. Der Trennungsstress, der bei deinem Hund ausgelöst wird, kann im schlimmsten Fall eine Trennungsangst hervorrufen, die nur schwer zu therapieren ist. Damit du Trennungsstress vermeiden kannst, übe das Alleinbleiben mit deinem Hund regelmäßig.
Im Beitrag „Trennungsangst erkennen!“ bekommst du weitere Hinweise, wie du mit Trennungsangst beim Hund umgehst.
Grenze dich situativ ab!
Sofern es dir möglich ist, verlege deinen Homeoffice Arbeitsplatz für einen gewissen Zeitraum des Tages in einen anderen Raum, zum Beispiel in die Küche. Während du in der Küche arbeitest, lernt dein Hund sich im Wohnzimmer auch ohne deine direkte Nähe zu entspannen. Wähle die Zeitspanne anfänglich so, dass dein Hund sich wohldosiert an die Distanz zwischen euch gewöhnen kann. Das ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, die im Alleinbleibtraining Trennungsstress vermeiden kann.
Einige Hunde haben das Glück nie alleine bleiben zu müssen, weil immer irgendein Familienmitglied zu Hause ist. Dennoch ist es wichtig, dass der Hund ausreichend zur Ruhe kommt und die Fehler 1 und 2 zum Wohle des Hundes vermieden werden.
Hinweis
Ist dein Hund im Alltag sehr entspannt und ohne Probleme beim Alleinbleiben, wird er die Umstellung von Homeoffice auf den normalen Arbeitsalltag gut verkraften. Dennoch ist es für jeden Hund hilfreich, ihn schrittweise auf die Rückkehr des normalen Arbeitsalltages vorzubereiten, wenn sich deine Zeit im Homeoffice dem Ende neigt.
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