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Hund im Bett oder auf dem Sofa – Das musst du wissen

Zum Thema Hund im Bett oder Hund auf dem Sofa gibt es unterschiedlichste Meinungen. Was du beachten solltest, wenn Bett oder Sofa für deinen Hund bereits erlaubt sind und wann dein Hund ein Bett- und Sofaverbot bekommen sollte, erfährst du im folgenden Artikel.

Hund schläft im Bett – Darum mag er das

Jeder von uns verbringt in Summe täglich mehrere Stunden im Bett und auf dem Sofa. Im Hundekörbchen liegt man als Mensch dagegen nur selten bis gar nicht. Aus Hundesicht ist das Körbchen schon allein darum kein begehrter Liegeplatz, das Bett und Sofa aber dafür umso mehr. Dein Hund schläft im Bett, aber dennoch stellst du dir manchmal die Frage, ob dein Hund dadurch vielleicht eines Tages Chefallüren entwickelt. Je nach Hundetyp kann diese Sorge berechtigt sein. Das Privileg, frei über Bett, Sofa oder auch frei über dich und deine Nähe verfügen zu dürfen, sollte nämlich nicht aus reiner Nettigkeit an den Hund vergeben werden.

 

Regeln im Zusammenleben

Jeder Hund, egal ob es sich um einen Welpen oder um einen schon älteren Hund handelt, überprüft ab dem Tag des Einzugs welche Regeln für das Zusammenleben mit dir gelten. Gibt es bereits Regeln, so wird er täglich neu überprüfen, wie leicht sich diese Regeln brechen lassen. Mit Regeln sind keine Kommandos gemeint, sondern der Umgang miteinander und wieviel Freiheiten sich dein Hund dir gegenüber herausnehmen darf. Dein Hund testet also wie du reagierst, wenn er dir ungefragt auf die Pelle rücken kann, um Streicheleinheiten, Aufmerksamkeit oder gemeinsames Spiel einzufordern. Auch das Einnehmen erhöhter bzw. begehrter Liegepositionen wie Bett oder Sofa zählen dazu.

 

Lieber agieren statt reagieren

Während dein Hund agiert, reagierst du meistens auf sein Verhalten. Deine Reaktion gibt deinem Hund Hinweise auf deine persönlichen Stärken und Schwächen. Bist du aus Hundesicht leicht zu beeinflussen oder schnell überfordert, so wertet dein Hund dies als Schwächen und wird vermehrt eigene Entscheidungen treffen. Dass dein Hund viele eigene Entscheidungen trifft merkst du daran, dass ihr ständig miteinander interagiert. Sei es weil du häufig Anweisungen, Kommandos oder Verbote aussprichst oder dein Hund ununterbrochen Aufmerksamkeit einfordert. Die Summe dieser selbst getroffenen Entscheidungen deines Hundes kann deinen Hund  auch dazu veranlassen über Bett und Sofa bestimmen zu wollen.

Häufig wird dieses Verhalten damit erklärt, dass der Hund dominant ist. Warum das dennoch in der Regel nichts mit Dominanz zu tun hat, erfährst du im Beitrag Hilfe! Mein Hund ist dominant!

 

Du bestimmst die Richtung

Ist es dir nur selten möglich erfolgreich zu deinem Hund durchzudringen, ist das ein Hinweis darauf, dass du etwas im Miteinander verändern solltest.

Ein Beispiel: Du besuchst wie jedes Wochenende deine beste Freundin. Kaum öffnet sie die Haustür springt dein Hund sie schon freudig zur Begrüßung an und läuft durch den Flur ins Wohnzimmer. Dort räumt er mit seiner wedelnden Rute fast den Couchtisch ab. Dir ist das wie immer unangenehm und du sprichst darum einige Kommandos und Verbote aus. Dein Hund entspannt sich jedoch nicht und muss immer wieder aufs Neue ermahnt werden.

In diesem Szenario AGIERT dein Hund seit dem Betreten der Wohnung, während du erfolglos auf ihn REAGIERST. Damit dein Hund lernt sich zu benehmen, musst DU anfangen zu AGIEREN.

Wie du in dieser Situation besser reagieren solltest, ist im Beitrag Orientierung durch Kommandos? genau erklärt.

 

Hund schläft im Bett – Darum darf er das

Bett oder Sofa sind bedenkenlos erlaubt, sobald eure Beziehung durch gegenseitigen Respekt geprägt ist und dein Hund gern mit dir kooperiert. Ein Hund im Bett bringt nicht nur für ihn, sondern auch für dich positive Aspekte mit sich.

 

Das Kuschelhormon Oxytocin

Gemeinsames Kontaktliegen, also wenn der Hund im Bett oder auf dem Sofa mit dir kuschelt, fördert das Wohlbefinden von Mensch und Hund gleichermaßen. Grund dafür ist, dass beim Kontaktliegen das sogenannte Kuschel- und Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Oxytocin mindert Stress und stärkt die Bindung zueinander. Dabei ist es unwichtig, ob das Kontaktliegen im Bett, auf dem Sofa, auf dem Fußboden oder auf einer Wiese während des Spaziergangs stattfindet. Wichtig ist, dass dein Hund den Körperkontakt als ebenso angenehm empfindet wie du.

Warum das wichtig ist und viele weitere Tipps zum Aufbau einer innigen Bindung bekommst du im Beitrag Bindung Hundetyp“.

 

Hund im Bett – Hygienetipps

Ein Hund haart mehr oder weniger stark, hat Sand- oder Dreckreste im Fell oder an den Pfoten , steckt seine Nase in zwielichtige Dinge und bringt auch mal die ein oder andere Zecke mit nach Hause. Für viele ist das ein Grund, warum der Hund im Bett tabu ist. Folgende Hygiene-Tipps solltest du beachten, wenn dein Hund im Bett schlafen darf:

  • nach jedem Spaziergang den Hund gründlich nach Zecken absuchen
  • Fellpflege durch regelmäßiges Bürsten verhindert starkes Haaren
  • Reinigung der Pfoten nach jedem Spaziergang durch weiche Bürse
  • tägliches Absaugen des Bettes mit einer speziellen Tierhaardüse
  • wöchentliches Wechseln der Bettwäsche
  • regelmäßige parasitologische Untersuchung der Kotproben, um Wurmbefall auszuschließen

Im Video „Hundehaare entfernen“ haben wir dir übrigens einige tolle Produkte vorgestellt, wie du deine Wohnung und auch Bett und Sofa halbwegs frei von Hundehaaren halten kannst.

 

Hund im Bett – Das kommt für dich nicht in Frage

Ist das Schlafzimmer eine hundefreie Zone, so sollte das Schlafzimmer von Anfang an tabu sein. Den Hund vorübergehend für einige Tage mit ins Schlafzimmer zu nehmen kann zu Schwierigkeiten führen, sobald er aus dem Schlafzimmer ausziehen und ohne deine Nähe klar kommen muss. Einige turbulente Nächte mit Jaulkonzerten wären dir dadurch vermutlich sicher.

 

Die Nähe zu dir ist jedoch besonders für einen Welpen während der ersten Tage der Eingewöhnung sehr wichtig. Nur so kann er Vertrauen in dich und in sein neues Umfeld aufbauen. Verbringe die ersten Nächte daher bei deinem Welpen im Wohnzimmer und platziere ein Körbchen oder eine Hundebox direkt neben deinem Schlafplatz. Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung entwöhnst du deinen Hund langsam von deiner nächtlichen Nähe und ziehst ins Schlafzimmer. Dein Hund wird anfänglich sicherlich etwas winseln oder fiepen, sich jedoch zeitnah beruhigen, da er sich schon an seinem, von Anfang an gewohnten, Schlafplatz befindet.

 

Hund im Bett – Das nicht, aber im Schlafzimmer ok

Darf dein Hund mit ins Schlafzimmer aber nicht ins Bett, so kommuniziere das von Beginn an klar und deutlich. Unterbinde jegliche Versuche aufs Bett zu springen oder schieb deinen Hund sofort konsequent runter vom Bett, wenn er doch mal ins Bett springt. Übe dies anfänglich auch tagsüber, indem du dich mit deinem Laptop oder einem Buch ins Bett setzt.

Neigt dein Hund zu Fang-mich-doch-Spielchen, so befestige eine dünne Hausleine an deinem Hund. Diese hilft dir, deinen Hund ohne lange Diskussionen vom Bett zu führen und in sein Körbchen zu bringen. Nachts machst du die Hausleine ab, damit dein Hund sich nirgends verfängt. Verweilt dein Hund brav im Körbchen, so kannst du ihn zwischendurch mit einem Futterstück belohnen. Achte aber darauf, dass du deinem Hund nicht unbewusst beibringst, dass er aufs Bett springen muss, damit er anschließend im Körbchen eine Belohnung bekommt.

 

Hund im Bett – Früher ja, heute nein

Dein Hund im Bett war bisher ok. Nun möchtest du aber, dass er ab sofort in seinem Körbchen schläft. Schleicht er sich trotzdem nachts heimlich ins Bett, so mach es ihm wortlos unbequem. Bewege deine Beine abwechselnd oder dreh dich unsanft von rechts nach links. Verlässt dein Hund von sich aus genervt das Bett, wird er so schnell nicht wiederkommen.

Sollte deinem Hund die von dir verbreitete Unruhe egal sein, so schiebe ihn entschieden vom Bett runter. Genauso gehst du vor, wenn dein Hund in der Vergangenheit aufs Bett durfte, du es ihm aber wieder abgewöhnen möchtest. Da dein Hund ein bereits geschätztes Privileg wieder abgeben muss, solltest du etwas mehr Durchhaltevermögen einplanen. Mit ruhiger Konsequenz wird dein Hund aber schnell verstehen, dass das Bett ab sofort tabu ist.

 

Hund im Bett – Ja oder nein? – FAZIT

Eine pauschale Aussage, ob der Hund ins Bett darf oder nicht, kann man nicht treffen. Das hängt von jedem Hundehalter selbst ab und wie euer Umgang miteinander ist. Hund im Bett oder Sofa müssen nicht immer verboten oder immer erlaubt sein, denn auch ein Kompromiss ist möglich. Amy darf nur auf das Sofa, wenn ich ihre Decke darauf ausgebreitet habe und ich sie eingeladen hab. Sie hat den Unterschied sehr schnell verstanden, weil sie konsequent vom Sofa geschickt wurde, wenn keine Decke darauf lag.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass dein Hund nur auf deine Einladung hin auf das Sofa oder ins Bett darf. Ohne deine Einladung, z.B. „Mach hopp!“, sind Bett und Sofa tabu und der Hund wird ausnahmslos heruntergeschickt.

Weitere Tipps, worauf du bei der Erziehung deines Hundes achten solltest, bekommst du im Beitrag Häufige Erziehungsfehler!

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