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Clickertraining Hund – So konditionierst du den Clicker!

Warum ist das Clickertraining hilfreich?

Das Clickertraining ist eine gute Methode bei der Erziehung deines Hundes. Das Geräusch des Clickers ist unverwechselbar und sehr eindeutig für deinen Hund. Ein zuvor positiv konditioniertes Click-Geräusch ersetzt ein ausgesprochenes Lobwort, wie zum Beispiel Fein, Prima, Klasse, o.ä. Ein Lobwort kann – im Gegensatz zum Clicker – für deinen Hund sehr verwirrend sein, da man es je nach eigener innerlichen Gefühlslage immer ein wenig anders ausspricht oder anders betont.

Clicker ist eindeutig

Leben mehrere Personen in der Familie, so hat dein Hund es doppelt schwer, weil jedes Familienmitglied das Lobwort anders ausspricht oder sogar unterschiedliche Lobwörter benutzt werden. Darum ist ein Clicker eine tolle und vor allem eindeutige Möglichkeit, erwünschtes Verhalten deines Hundes mit dem Click-Geräusch zu markieren. Denn egal, wer den Click auslöst, das Geräusch des Clickers ist immer gleich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Clicker keine Emotionen überträgt. Lobwörter lassen dagegen ganz genau erkennen, ob du gerade ungeduldig, genervt oder verärgert bist. Der Clicker ist die einfachste und effektivste Methode, das genaue Timing für eine Bestätigung einzuhalten.

 

Clicker-Modelle

Der Clicker wird auch Knackfrosch genannt. Er besteht meistens aus Plastik und hat im inneren ein Metallplättchen, welches beim Betätigen des Clickknopfes ein lautes Knacken von sich gibt. Da einige Hunde sehr empfindlich auf das meist laute Knacken des Clickers reagieren, gibt es bereits Modelle, an denen sich die Lautstärke des Knackgeräusches variieren lässt.

Clicker gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Manche bindest du dir um das Handgelenk, andere ziehst du wie einen Ring über den Finger. Ein Clicker kostet nur wenige Euro. Probiere aus, mit welcher Variante du gut für das Clickertraining zurecht kommst. Aber denke dran: Zunächst ist der Click nur ein bedeutungsloses Geräusch und daher musst du das Click-Geräusch erstmal konditionieren, damit es eine positive Bedeutung für deinen Hund bekommt.

So bekommt das Click-Geräusch eine positive Bedeutung für deinen Hund!

Zunächst wird das Click-Geräusch in mehreren kurzen Trainingseinheiten von maximal 2-5 Minuten positiv im Hundegehirn verankert, sprich positiv konditioniert. Wähle dafür eine ablenkungsfreie Umgebung, damit dein Hund sich auf dich und das Clickertraining konzentrieren kann. Bewaffne dich mit ein paar Brocken Trockenfutter, die du von der täglichen Tagesration an Futter abziehst.

Belohnung für BARFER

Du barfst? Dann nutze zum Beispiel klein geschnittenes trockenes Fleisch, Käsewürfel, Wurststückchen oder ähnliches für das Training mit dem Clicker. Da Hunde stark visuell orientiert sind, ist es von Vorteil, dass dein Hund den Clicker beim Clickertraining nicht sieht. Er soll den Fokus auf dich legen und nicht auf den Clicker.

So gehts

Zu Beginn hältst du den Clicker in der linken oder rechten Hand. Dein Handrücken zeigt nach vorne, damit der Clicker nicht sichtbar ist. In der anderen Hand hast du 6-8 Brocken Trockenfutter. Löse nun das Click-Geräusch aus und belohne deinen Hund direkt im Anschluss mit einem Brocken Futter. Die Belohnung sollte innerhalb von maximal 1 Sekunde nach dem Clicken erfolgen. Nach erfolgreicher Konditionierung des Clickers kann das Zeitfenster für die Belohnung auch später als 1 Sekunde sein, da der Click ja bereits die Belohnung ankündigt.

Achtung!

Achte darauf nicht schon vor oder während des Clicks zum Futter zu greifen! Du clickst und gibst deinem Hund eine Sekunde später einen Brocken Futter aus deiner Hand. Dies wiederholst du, bis die Hand leer ist. Nun wechselst du die Seiten. Dies ist wichtig, damit dein Hund nicht lernt, dass das Futter immer aus der gleichen Hand kommt und diese schon erwartungsvoll anstarrt. Seine Gedanken sollen bei dir und bei dem Clickertraining sein.

Führe ca. 2-3 Tage lang mehrere kleine Trainingseinheiten pro Tag durch, bis dein Hund die Bedeutung des Clickers verinnerlicht hat. Erst dann gehst du dazu über, die Position des Clickers weiter zu verändern. Du hältst den Clicker mal in der linken Hand, mal in der rechten Hand, mal vor dem Bauchnabel, mal hinter dem Rücken, usw. Ebenso variierst du die Futtergabe. Mal kommt das Futter aus der rechten Hand, mal aus der linken Hand, mal aus der hinteren Hosentasche, mal aus dem Futterbeutel, usw.

 

Nur (d)ein perfektes Timing mit dem Clicker führt zum Lernerfolg!

Erinnerst du dich noch an die 2 Sekunden Regel, die wir dir im Video „Geheimtipps für die Hundeerziehung Teil 2“ näher erläutert haben? Du hast nur ein kurzes Zeitfenster von maximal 2 Sekunden, um erwünschtes Verhalten deines Hundes zu bestätigen oder unerwünschtes Verhalten deines Hundes zu korrigieren. Nach Ablauf der 2 Sekunden macht eine Belohnung oder auch eine Korrektur keinen Sinn mehr für deinen Hund, da er die Belohnung oder die Korrektur nicht mehr richtig zuordnen kann.

Diese Regel ist auch im Clickertraining von großer Bedeutung. Einen Unterschied gibt es allerdings, denn im Clickertraining bestätigst du ausschließlich das erwünschte Verhalten deines Hundes und unerwünschtes Verhalten wird ignoriert und niemals korrigiert.

Trockenübung – So lernst du das richtige Timing?

Achte peinlich genau auf dein Timing, damit dein Hund das Click-Geräusch auch wirklich mit dem gerade gezeigten und von dir erwünschten Verhalten verbinden kann. Ansonsten läufst du Gefahr, dass du ein unerwünschtes Verhalten per Click markierst und deinen Hund verwirrst. Um dein Timing zu testen und vor allem zu perfektionieren, führe erstmal ein paar Trockenübungen ohne deinen Hund durch. Suche dir eine zweite Person, die in unterschiedlichen Abständen und ohne Vorwarnung einen Ball auf den Boden dribbelt. Schaffst du es, dass dein Click-Geräusch zeitgleich ertönt, sobald der Ball den Boden berührt? Oder bist du vielleicht zu früh oder zu spät dran? Dann solltest du noch etwas üben, damit du später im Training mit dem Clicker nicht aus Versehen unerwünschtes Verhalten deines Hundes mit dem Click-Geräusch markierst.

Clickertraining – Shaping

Im Clickertraining besteht auch die Möglichkeit ein Verhalten zu formen (Englisch: Shaping). Mal angenommen dein Endziel ist, dass dein Hund sich auf die Decke legt. Im Shaping clickst du anfänglich jegliche selbständige Annäherung deines Hundes an seine Decke. Zunächst reicht schon ein Blick in Richtung Decke oder auch ein Schritt auf die Decke zu. So arbeitest du dich langsam bis zum Endziel – dem Liegen auf der Decke – vor.

Dein Hund muss bei dieser Art von Clickertraining stark mitdenken und lernt durch ausprobieren, was du von ihm möchtest. Richtiges Verhalten in Richtung Decke wird per Click belohnt, falsches Verhalten (weg von der Decke) wird ignoriert.

Übe an deinem Partner

Auch das Shaping kannst du vorab prima mit einer zweiten Person ausprobieren. Überlege dir eine Aufgabe, wie z.B. „Die zweite Person soll mir die Fernbedienung bringen, die auf dem Tisch liegt!“ Nun lässt du die zweite Person ins Zimmer hinein und clickst die Annäherung an die Fernbedienung oder auch schon einen Blick dorthin. Du leitest die Person nur durch den Click (= richtiges Verhalten) und ignorieren (= falsches Verhalten). Schaffst du es, die zweite Person nur per Click dazu zu bringen, dir die Fernbedienung in die Hand zu geben? Dann bist du bereit, das Shaping auch mit deinem Hund auszuprobieren. Fange aber mit kleinen Aufgaben an und nicht gleich damit, dass dein Hund dir die Fernbedienung bringen muss 🙂

 

Wichtige Regeln beim Clickertraining!

  1. Arbeite immer nur an einem Trick, bzw. an einem Verhalten, um deinen Hund nicht zu verwirren.
  2. Jedem Click folgt immer eine Belohnung, auch wenn du in einem falschen Moment geklickt hast.
  3. Die Futterhand bleibt still und wird erst nach dem Click bewegt.
  4. Du nutzt den Clicker, um ein neues Verhalten zu trainieren. Sobald das Verhalten gefestigt ist, führst du ein Hör- und Sichtzeichen ein und kannst den Gebrauch des Clickers dann langsam wieder abbauen.
  5. Gib keine Kommandos oder Aufmerksamkeitssignale, wenn du mit dem Clicker trainierst.
  6. Es ist normal, dass dein Hund das aktuelle Verhalten nach Ertönen des Click-Geräusches abbricht.
  7. Nutze den Clicker niemals als Lockmittel, um deinen Hund auf dich aufmerksam zu machen.
  8. Verwahre den Clicker außerhalb der Trainingseinheiten an einem sicheren Ort, damit deine Kinder nicht in Versuchung geraten, den Clicker in trainingsfreien Momenten willkürlich zu nutzen und das Click-Geräusch bei deinem Hund dadurch an Bedeutung verliert.
  9. Bellt dein Hund während des Trainings oder wirkt gestresst? Dann ist die Aufgabe möglicherweise noch zu schwer oder du trainierst schon zu lange mit ihm.
  10. Wirkt dein Hund lustlos? Dann überprüfe die Belohnung. Ist sie wirklich erstrebenswert für deinen Hund?
  11. Beende die Trainingseinheit immer, wenn es gerade besonders gut läuft und dein Hund noch Lust auf mehr hat.
  12. Später muss im Training die Belohnung nicht mehr direkt innerhalb von einer Sekunde nach dem Click-Geräusch erfolgen, da das Click-Geräusch allein schon ausreicht, um deinem Hund die Belohnung anzukündigen.
  13. Beginn jede Clickerübung mit einem Startsignal (z.B. „Los geht’s“) und beende jede Trainingseinheit mit einem „Schluss“ oder „Ende“. Dadurch vermeidest du, dass dein Hund in ständiger Erwartungshaltung ist.

 

Das Video zum Thema wurde aus rechtlichen Gründen entfernt.

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