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Die Frage, die sich bei der Anschaffung eines Hundes den meisten Besitzern stellt, ist,
welches Geschlecht der Hund eigentlich haben soll. Es gibt viele geschlechtsspezifische
Vorurteile und Klischees, egal ob Hündin oder Rüde, die im Volksglauben kursieren. Doch was stimmt wirklich und was ist nur leeres Gerede? In diesem Beitrag erklären wir dir die echten Unterschiede.
Vorurteile bei Hündinnen und Rüden
Am häufigsten wird Hündinnen nachgesagt, dass sie liebesbedürftiger und
besitzergreifender sind. Rüden hingegen sollen eigensinnig und schwerer erziehbar sein.
Wie in allen Bereichen des Lebens gibt es auch bei der Differenzierung der Geschlechter
bei Hunden nicht nur schwarz oder weiß, sondern eben auch Grauzonen.
In Bezug auf das Verhalten von Hunden spielt nicht allein das Geschlecht eine Rolle,
sondern vor allem die Erziehung und das Wesen sowie auch die Rasse. Auch innerhalb der
Rasse entwickeln sich die jeweiligen Geschlechter oft unterschiedlich. Es ist also nicht
möglich, einen eindeutigen Vergleich zwischen den Geschlechtern zu ziehen.
Noch vor Geschlecht oder Rasse ist die Erziehung deines Hundes ausschlaggebend für sein
Verhalten. Hunde werden stark von ihrer Umwelt und ihrer Erfahrung geprägt, was du als
Besitzer gut beeinflussen kannst. Doch woher kommen die geschlechtsspezifischen
Eigenschaften eigentlich, die den Hündinnen und Rüden zugeschrieben werden?
Unterschiede von Hündinnen und Rüden
Obwohl eine klare Differenzierung der beiden Geschlechter kaum möglich ist, gibt es einige
Eigenschaften, die mehr auf das eine Geschlecht als das andere zutreffen. Vor allem in
einem Hunderudel sind diese Unterschiede deutlicher zu erkennen.
Typische Verhaltensweisen von Hündinnen
Einem Weibchen kommen in einem frei lebenden Rudel die folgenden Aufgaben zu:
Verhaltensänderung bei Läufigkeit
Einige dieser Eigenschaften sind auch in deiner Haushündin wiederzufinden. Der Drang
nach Fortpflanzung und der Arterhaltung steckt nach wie vor in deiner Hündin. Im Alter
zwischen 6 und 12 Monaten erreicht sie ihre erste Läufigkeit, die sich zweimal jährlich
wiederholt. Während dieser Zeit wird sie mehr urinieren und ihr Wesen wird sich verändern.
Das kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen: Deine Hündin wird entweder ruhiger oder
aufgeweckter. Es ist außerdem möglich, dass sie vermehrt nach Rüden Ausschau hält und
sich anderen Weibchen gegenüber aggressiv verhält.
Es kann auch bei weiblichen Haushunden zu einer Scheinträchtigkeit kommen. Während
diese im Rudelleben einen Nutzen hat, ist sie im Zusammenleben mit Menschen vor allem
belastend. Die Scheinschwangerschaft kann deiner Hündin nämlich Schmerzen bereiten.
Die folgenden Punkte treffen in der Regel eher auf Hündinnen als auf ihre männlichen Artgenossen zu (aber auch hier gibt es, wie immer, Ausnahmen):
Typische Verhaltensweisen von Rüden
In einem Rudel kommen einem Rüden bestimmte Aufgaben zu, die sich auch außerhalb des Lebens im Rudel zeigen können.
Die Rolle als Beschützer steckt nach wie vor in deinem Haushund. Er markiert sein
Revier, um es vor Feinden zu schützen. Auch die Arterhaltung hat sich gehalten, was sich
dadurch zeigt, dass andere Hunde – meist eher Männchen als Weibchen – als Rivalen
gesehen werden. Das ist auch der Grund, weshalb dein Rüde in der Nähe einer läufigen
Hündin oft aufgeregt wird und sich kaum halten kann.
Die folgenden Punkte treffen in der Regel eher auf Rüden als auf ihre weiblichen Artgenossen zu (aber auch hier gibt es, wie immer, Ausnahmen):
Worauf muss ich bei der Anschaffung eines Hundes achten?
Die Eigenschaften deines Hundes lassen sich nicht nur durch die Zuweisung eines
Geschlechts definieren, sondern setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen.
Rasse | Natürlich gibt es bestimmte rassetypische Unterschiede und Eigenschaften, die jede Rasse ausmachen. Doch das alleine zeichnet deinen Hund nicht aus. |
Charakter | So wie jede Rasse unterschiedlich ist, hat auch jeder Hund einen eigenen Charakter. Nicht jeder Rüde einer Hunderasse ist identisch mit allen anderen Rüden derselben Rasse. Manche Eigenschaften können ähnlich sein, doch jeder Hund hat ein individuelles Wesen. |
Erziehung | Mit der richtigen Erziehung trägst du einen wichtigen Teil zum Verhalten deines Hundes bei. Egal, ob Hündin oder Rüde, zumindest die wichtigsten Kommandos müssen sitzen. |
Vertrauen | Ebenfalls wichtig ist das Vertrauen zwischen dir und deiner Fellnase. Eine starke Bindung ist ausschlaggebend, damit dein Hund das erwünschte Verhalten zeigt. |
Du merkst, es gibt keine eindeutigen Vor- und Nachteile bei der Haltung von Hündinnen
oder Rüden. Rüden gelten zwar als rauflustiger und in der Pubertät schwerer zu erziehen.
Doch auch, dass Hündinnen folgsamer und verschmuster sind, lässt sich so nicht pauschal
festlegen. Die Eigenschaften beider Geschlechter überschneiden sich auch häufig.
Der einzige wirkliche Unterschied, der festgehalten werden kann, ist, dass sich das
Verhalten deiner Hündin aufgrund ihres Zyklus verändert. Dein Rüde bleibt in seinem
Verhalten hingegen eher konstant.
Hündin oder Rüde für Anfänger?
Bei der Entscheidung, welchen Hund du dir holst, solltest du weniger auf das Geschlecht als
auf rassetypische Eigenschaften achten. Zu den Rassen, die sich für Ersthundehalter
besonders gut eignen, zählen beispielsweise Golden Retriever, Labradoodles oder
Whippets. Informiere dich vorab immer gut über die jeweilige Rasse und deren typische
Charakteristiken!
Fazit: Ist Hündin oder Rüde besser?
Egal, ob Hündin oder Rüde, wichtig ist, dass du und dein Vierbeiner zusammenpassen.
Das Geschlecht ist neben Rasse, Wesen und Erziehung nur nebensächlich. Wie bei allem
im Leben bestätigt auch bei Hunden die Ausnahme die Regel: Es gibt nämlich genauso
anschmiegsame Rüden, wie es markierende Hündinnen gibt.
Disclaimer:
In diesem Beitrag bemühen wir uns um eine genderneutrale Sprache. Unser Ziel ist es, alle Leser:innen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen und einzubeziehen. Wir erkennen an, dass die deutsche Sprache Herausforderungen in Bezug auf Genderneutralität mit sich bringt und wählen daher Formulierungen, die ein breites Spektrum an Identitäten umfassen. Sollte es dennoch vorkommen, dass bestimmte Passagen nicht vollständig genderneutral formuliert sind, bitten wir dies zu entschuldigen. Dies ist nicht beabsichtigt und wir sind bemüht, unsere Ausdrucksweise zu verbessern, um Inklusivität und Respekt gegenüber allen Geschlechtsidentitäten zu gewährleisten