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Dem Hund Sitz beibringen: wichtige Hinweise!
Willst du dem Hund Sitz beibringen, solltest du das Training in ablenkungsarmer Umgebung beginnen. So kann sich dein Hund beim Sitz Training auch auf dich und die Übung konzentrieren. Für ihn ist ja alles neu und daher suchst du dir am Besten eine ruhige Ecke im Haus oder im Garten.
Für einen Welpen sind 3 bis 5 Minuten pro Sitz Trainingseinheit vollkommen ausreichend, da er sich noch nicht sehr lange am Stück konzentrieren kann. Nach der anstrengenden Kopfarbeit lockerst du deinen Welpen mit einem kurzen Spiel wieder auf. Achte darauf, dass du beim Sitz Training immer nur das von dir gewünschte Verhalten belohnst. Gibst du deinem Hund zum Beispiel das Futterstück, wenn er beim Sitz gerade an deiner Hand kratzt, dann belohnst du dieses Verhalten. Warte also ab, bis das Sitz wirklich so ausgeführt wird, wie du es möchtest und erst dann belohnst du deinen Hund für sein tolles Sitz.
Willst du dem Hund Sitz beibringen, gewöhne dir von Anfang an ein Auflösungssignal an. Dadurch weiß dein Hund, wann die Sitz Übung beendet ist. Er lernt, erstmal auf dein Auflösungssignal zu warten, statt von alleine aufzustehen. Ein gutes Auflösungssignal ist ein freundliches „OK“, unterstützt durch eine auflösende Geste.
Dem Hund Sitz beibringen: Die einzelnen Schritte!
Schritt 1:
Gehe in die Hocke und achte auf einen geraden Oberkörper. Nimm dann ein Futterstück in die Hand und führe es über die Hundenase nach oben/hinten, bis dein Hund Sitz macht. Sobald der Hundepopo den Boden berührt sagst du das Hörzeichen Sitz und belohnst deinen Hund mit dem Futterstück. Anschließend entlässt du deinen Hund mit deinem Auflösungssignal aus der Sitz Übung. Diesen Schritt wiederholst du einige Tage.
Schritt 2:
Nimm das Futterstück zwischen Daumen und Mittelfinger. Gib nun das Hörzeichen Sitz und kurz darauf das Sichtzeichen. Die meisten Menschen benutzen für das Sichtzeichen ihren ausgestreckten Zeigefinger. Sobald dein Hund in der Sitz Position angekommen ist, belohnst du ihn sofort mit dem Futterstück. Anschließend entlässt du deinen Hund mit deinem Auflösungssignal aus der Sitz Übung. Auch diesen Schritt wiederholst du einige Tage.
Schritt 3:
Arbeite dich langsam aus der Hocke heraus nach oben. Werde also mit der Zeit immer aufrechter beim Sitz Training, bis du aufrecht stehst. Achte darauf, auch dabei mit dem Oberkörper aufrecht zu bleiben und dich zu keinem Zeitpunkt stark nach vorn über deinen Hund zu beugen.
Dem Hund Sitz beibringen: Fortgeschrittene
Wenn das Sitz Training mit den Schritten 1 bis 3 bisher gut geklappt hat, können wir das Sitz Training etwas schwieriger gestalten. Ab sofort hast du kein Futter mehr in der Hand. Stecke dir das Futter in die Hosentasche oder in einen Futterbeutel. Gib nun das Hörzeichen Sitz gefolgt vom Sichtzeichen. Dein Hund setzt sich sofort hin? Gratulation! Er hat verstanden, was du von ihm möchtest. Ups. Er schaut dich nur fragend an? In dem Fall warte still ab und gib deinem Hund Zeit zu überlegen. Er wird sich setzen. Sobald er dies tut belohnst du ihn für das Sitz und löst die Sitz Übung dann mit dem Auflösungssignal auf. Um die Sitz Dauer zu verlängern, fütterst du deinen Hund mit mehreren Futterstücken. Du lässt dir zwischen den Futterstücken ein paar Sekunden Zeit (2 Sekunden, dann 3 Sekunden, 4 Sekunden, usw.) und baust so die Zeit, in der dein Hund sitzen muss, langsam aus. Wie immer entlässt du deinen Hund mit dem Auflösungssignal aus der Sitz Übung, bevor er von selbst aufsteht. Nun kannst du das Sitz Training noch schwieriger gestalten, indem du Ablenkungen mit einbaust. Anfänglich bist du selbst die Ablenkung, indem du zum Beispiel vor deinem sitzenden Hund auf und ab hüpfst oder ein bis zwei Wiegeschritte nach hinten gehst. Steht dein Hund vermehrt vor dem Auflösungssignal auf, so sind deine Ablenkungen noch zu schwierig für ihn. Gehe in dem Fall wieder einen Schritt zurück im Sitz Training und gestalte das Sitz Training einfacher. Ziel ist es, dass dein Hund auch unter Ablenkung bis zum Auflösungssignal sitzen bleibt.
Problemlösungen
Wenn es einfach nicht mit dem Sitz klappen will, überprüfe folgendes: Sind die Anforderungen, die du beim Sitz Training an deinen Hund stellst, wirklich altersgerecht? Ist die Ablenkung beim Sitz Training vielleicht doch zu groß? Oder ist deine Körpersprache vielleicht verwirrend für deinen Hund? Hüpft dein Hund vielleicht während der Sitz Übung ständig hoch zum Futterstück? Dann überprüfe die Position, in der du das Futterstück hältst. Oder geht dein Hund rückwärts, wenn du das Sitz Kommando übst? Auch da kontrolliere die Position von dem Futterstück und trainiere gegebenenfalls vor einer Wand, damit dein Hund nicht rückwärts gehen kann. Achte darauf, wenn du dem Hund Sitz beibringen möchtest, immer auf eine einladende und nicht bedrohliche Körperhaltung deinerseits. Ein vorne über gebeugter Oberkörper führt bei einigen Hunden zu Unwohlsein und erschwert dir damit dein Sitz Training. Deine Körpersprache macht nämlich einen sehr großen Teil aus, wenn du mit deinem Hund trainierst.
Dem Hund Sitz beibringen: Risiken der Futter-Methode
Durch das Sitz Training mit Futter-Belohnung lernt dein Hund für jedes Sitz eine Art Bezahlung zu bekommen. Einige Hunde nutzen dies aus und befolgen ein Sitz Kommando nur noch, wenn der Besitzer auch Futter in der Hand hat. Hat der Besitzer kein Futter in der Hand, wenn er das Sitz Kommando gibt, so stellt der Hund seine Ohren einfach auf Durchzug. Daher ist es sehr wichtig, die Futterbelohnungen während des Sitz Trainings mit der Zeit wieder auszuschleichen. Belohne also nicht mehr jedes Sitz, sondern nur noch jedes 3. oder 4. Sitz. Zusätzlich kannst du die Belohnungen beim Sitz Training variieren, denn es muss nicht immer Futter sein.
Beispiele: Dein Hund darf nach einem erfolgreich ausgeführten Sitz als Belohnung zu seinem Hundekumpel laufen und spielen. Dein Hund macht Sitz und bekommt dafür als Belohnung Freilauf, usw.
No go’s – Das solltest du beim Sitz Training vermeiden!
- Wiederhole das Sitz-Kommando nicht in einer Endlosschleife, sonst lernt dein Hund, dass das Sitz Kommando aus mehreren Wörtern besteht. Warte lieber kurz ab und lasse deinen Hund mitdenken. Die meisten Hunde setzen sich ganz automatisch hin, wenn man ihnen etwas Zeit gibt.
- Gehe bei kleineren Hunden oder Welpen in die Hocke, damit dein Hund sich während der Sitz Übung wohl und nicht bedrängt fühlt.
- Sage das Sitz freundlich, aber dennoch in einer bestimmten Tonlage. Vermeide es, das Sitz Kommando im schroffen Kasernenhof-Ton auszusprechen.
- Kaum ein Hund mag es, zur Belohnung am Kopf getätschelt zu werden. Wir Menschen finden das ganz toll, aber achte mal genau auf die Körpersprache deines Hundes, wenn du ihn beim Ausführen vom Sitz Kommando anerkennend am Kopf tätschelst. Weicht dein Hund mit seinem Kopf zurück oder steht sogar aus dem Sitz auf? In dem Fall gewöhnst du dir das Tätscheln unbedingt ab, da es für deinen Hund keine Belohnung ist sondern eher ein Ärgernis.
- Lobe deinen Hund nicht mit aufgeregter Stimme, wenn er das Sitz Kommando ausführt. Ein aufgeregtes „Das hast du sooooo feiiiiiiiin gemacht!“ führt automatisch zu einem aufgeregten Hund. Und ein aufgeregter Hund steht schnell wieder aus dem Sitz auf, bevor du dein Auflösungssignal geben konntest. Daher sprich dein Lob ruhig aus, damit dein Hund das Sitz Kommando auch erfolgreich ausführen kann.
- Will dein Hund partout nicht sitzen so kläre bitte tierärztlich ab, ob er vielleicht Schmerzen beim Ausführen von bestimmten Bewegungen, wie z.B. dem Sitz, hat.
Das Video zum Thema ist aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.