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Hilfe! Mein Hund zieht an der Tür!
Ein Spaziergang ist wohl das Highlight des Tages von so fast jedem Hund. Er ist aufgeregt, dass es nun rausgeht und … zack … ist die Leine gespannt und straff. Dein Hund zieht an der Tür, damit er möglichst schnell nach draußen kommt. Lässt du dich an der Leine aus der Haustür herausziehen, so bringst du deinem Hund damit bei, dass genau diese Aufregung an straffer Leine zum Spaziergang dazu gehört und von dir erwünscht ist. Es wird also höchste Zeit, deinem Hund abzugewöhnen, an der Leine zu ziehen. An der Haustür legst du den Grundstein für einen Spaziergang an lockerer Leine und daher zeigen wir dir nun wie auch du bald entspannt in den Spaziergang starten kannst.
Das solltest du vermeiden …
Verlangst du vor Verlassen des Hauses ein Sitz von deinem Hund, damit er dich nicht an der Leine aus der Haustür zieht? Wenn ja, geht dein Hund nach dem Sitz dann wirklich entspannt an lockerer Leine durch die Tür? Eher unwahrscheinlich, denn dann würdest du dir diesen Text ja gerade nicht durchlesen. Ich nehme also an, dass dein Hund dich nach dem Sitz trotzdem aus der Tür heraus zieht? In dem Fall kannst du dir das Sitz in Zukunft getrost sparen, da du damit nichts an der aufgeregten Grundhaltung deines Hundes veränderst. Du möchtest der Rudelführer für deinen Hund sein und gehst daher immer als erster durch die Tür? Ok … dazu hätte ich aber noch eine Frage: Gehst du als erster durch die Tür, weil du deinen Hund an straffer Leine und mit nach hinten ausgestrecktem Arm hinter dir hältst? Sei nicht enttäuscht, aber in dem Fall bist du vieles, aber sicher kein Rudelführer für deinen Hund. Spare dir also auch diese Variante, da sie am Verhalten deines Hundes nichts ändern wird.
So wird’s gemacht …
Beginne das Training an der Stelle, an der dein Hund normalerweise aufdreht und an der Leine zieht. Das kann eure Wohnungstür sein, die Eingangstür im Mehrfamilienhaus oder auch das Gartentor. Bleib stets ruhig und souverän, egal wie sehr dein Hund deine Nerven strapaziert. Denk dran, dass DU ihm das an der Leine ziehen beigebracht hast. Er tut nur das, was er von dir gelernt hat. Du wirst also weder sauer noch wütend oder gar frustriert. Zunächst ist es wichtig, dass dein Hund lernt auf dich zu achten. Seine Gedanken müssen bei dir sein und nicht schon auf dem Spaziergang. Wie du das schaffst? Ganz einfach. Kommuniziere in einer für deinen Hund verständlichen Sprache. Stelle Regeln und Grenzen auf. Sage deinem Hund nicht durch Befehle was er tun soll, sondern zeige ihm vielmehr, was er nicht tun soll. Du bist verwirrt? Nicht schlimm. Ich gehe mir dir jetzt Schritt für Schritt zwei unterschiedliche Trainingsvarianten durch.
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Weitere InformationenVariante 1: Nutze deine Körpersprache!
Du lässt dich ab sofort nicht mehr von deinem Hund an der Leine durch die Haustür ziehen, indem du neue Regeln aufstellst. Ab heute kommt dein Hund nur noch mit einem eingeschaltetem Kopf in deine Richtung und einer damit verbundenen lockeren Leine durch die Haustür. Verschaffe dir zunächst Raum an der Haustür, indem du deinen Hund körpersprachlich und ohne Worte nach hinten schickst. Er muss Platz machen und einen respektvollen Abstand zu dir und der Haustür halten. Die Leine ist dabei zu jeder Zeit locker. Je nach Hund passt du die Intensität deiner körperlichen Korrektur an. Ein eher unsensibler Hund benötigt eine stärkere Intensität, damit er dich überhaupt ernst nimmt. Ein sensibler Hund könnte mit der gleichen Intensität überfordert sein und benötigt etwas mehr Fingerspitzengefühl. Sobald dein Hund versucht an dir vorbei zu flitzen, korrigierst du ihn und schickst ihn erneut körpersprachlich nach hinten. Dein Hund soll die Lernerfahrung sammeln, dass er sich ab sofort an dir orientieren muss, wenn er nach draußen möchte. Verbleibe niemals in der Korrekturposition, da dies nicht sehr souverän auf deinen Hund wirkt. Nach jeder körpersprachlichen Korrektur gehst du direkt zurück in deine Ausgangsposition, denn du bist dir sicher, dass er es nicht noch mal versuchen wird. Tut er es doch, so folgt die nächste Korrektur, bis dein Hund akzeptiert, dass du ihm den Weg vorgibst und nicht umgekehrt.
Variante 2: Versuch und Irrtum
Die Kommunikation per Körpersprache fällt dir schwer? Dein Hund nimmt dich nicht ernst und deine Korrekturversuche verlaufen ins Leere und er zieht weiterhin munter an der Leine? Dann nutze diese Variante, die komplett ohne Körpersprache auskommt. Dein Hund lernt durch „Versuch und Irrtum“ welches Verhalten ihn weiterbringt und welches nicht. Diese Variante erfordert Geduld und Durchhaltevermögen deinerseits. Öffne die Tür einen Spalt und schließe sie direkt wieder, sobald dein Hund versucht sich durch den Spalt zu quetschen. Öffne die Tür erneut einen Spalt und schliesse sie wieder, sofern dein Hund seine Nasenspitze wieder durch den Spalt schieben möchte. Beachte dabei natürlich, dass du nicht die Nase deines Hundes in der Tür einquetschst. Dein Hund soll die Erfahrung sammeln, dass die Tür nur aufgeht, wenn er an lockerer Leine abwartet und auf dich achtet. Wiederhole diesen Schritt so lange, bis dein Hund dich irgendwann nach dem Motto: „Sag mal, weißt du wie die Tür aufgeht?“ fragend anschaut. Genau in diesem Moment öffnest du die Haustür und gehst mit deinem Hund an lockerer Leine raus. Zu Anfang wird dein Hund ziemlich schnell erneut an der Leine ziehen. Du machst darauf hin auf dem Absatz kehrt und gehst wieder zurück ins Haus und startest einen neuen Versuch. Dein Hund wird nach ein paar Wiederholungen merken, dass Spannung auf der Leine ihn nicht zum Ziel führt. Er lernt, dass er nur an lockerer Leine in den Spaziergang starten kann.
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