Hundebegegnung-Teil-2

Hundebegegnung Teil 2 – Verschiedene Situationen richtig beherrschen

Du hast dir schon unseren ersten Teil zum Thema „Hundebegegnungen“ angesehen und möchtest wissen, wie du in verschiedenen Situationen bei einer Hundebegegnung reagierst? Wenn nicht, hol das schnell nach und lies dann hier weiter.

Das Hundebegegnung – Knigge – Gesetz

Wenn dein Hund im Freilauf ist und du siehst einen anderen angeleinten Hund, dann leine auch du deinen Hund an. Aber wahrscheinlich machst du das schon, oder? Gut so.

Wenn nicht: Gehörst du zu den Menschen, die ihrem Hund maximale Freiheit geben wollen und dabei vergessen, dass ihre eigene Freiheit dort aufhört, wo die Freiheit des anderen Hundes samt Halter beginnt? Hmmmm. Dann müssen wir kurz darüber reden.

Halter erklären ihr Handeln häufig damit:

  • Der tut nix und will nur mal Hallo sagen
  • Mein Hund gehorcht leider nicht, sobald er andere Hunde sieht
  • Ich leine ihn immer ab, denn an der Leine ist er so aggressiv, usw.

Ist ja schön und gut, nur leider hilft das dem anderen Hundebesitzer, der ungefragt mit deinem Hund konfrontiert wird, nur wenig. Sei also rücksichtsvoll, leine deinen Hund erstmal an oder rufe ihn zu dir. Dann kannst du mit dem anderen Besitzer kurz abklären, ob dein Hund den anderen Hund mal kurz kennenlernen darf oder nicht.

Selbst wenn dein Hund total lieb ist, du weißt nie warum der andere Hund an der Leine ist. Vielleicht ist er verletzt, krank, läufig, schon sehr alt, hat Angst oder ist einfach unverträglich mit ihm unbekannten Hunden. Nicht jeder Hund hatte den perfekten Start ins Leben wo er viele Sozialkontakte sammeln und zu einem souveränen Hund heranwachsen konnte.

Vier Situationen bei einer Hundebegegnung

1. Zwei angeleinte Hunde, keine Begrüßung

Stell dir zunächst mal die folgenden Fragen: Wie wirkt der entgegenkommende Hund plus Halter auf dich? Hat der Halter seinen Hund unter Kontrolle oder eher nicht? Was für einen Hund hast du an der Leine? Ist er ängstlich, verträglich oder eher problematisch?

  • Nimm deinen Hund nach außen, sodass du als Puffer zwischen dem fremden Hund und deinem Hund agierst. Das zeigt deinem Gegenüber zusätzlich, dass du keinen Kontakt wünschst.
  • Halte deinen Hund hinter oder neben dir, damit er sich nicht für den anderen Hund verantwortlich fühlt.
  • Achte auf einen locker herunterhängenden Arm und zieh deinen „Leinenarm“ nicht nach oben.
  • Kürze und straffe die Leine nicht, wenn du einen anderen Hund erblickst. Das kann für deinen Hund zum „Pöbel-Startsignal“ werden.
  • Laufe wenn möglich einen kleinen Bogen, denn das wirkt höflich auf das Gegenüber.
  • Erkenne es, wenn dein Hund den fremden Hund provozierend anglotzt und unterbinde dieses Verhalten frühzeitig.
  • Dein Hund sollte sich nicht lauernd hinlegen. Mach deinem Hund diese Position unbequem, damit er aufsteht und gehe weiter deines Weges.
  • Lobe erwünschtes Verhalten deines Hundes, wie z.B. einen Blickkontakt zu dir statt zum anderen Hund.
  • Werde sofort wieder positiv, nachdem du deinen Hund korrigiert hast und er erwünschtes Verhalten zeigt.
  • Kommt es an der Leine zur Pöbelei, dann begleite den anderen Hund ohne direkten Kontakt. Haben sich beide beruhigt, so gehst du wieder deines Weges. Beende solche Situationen also immer positiv, damit dein Hund dies für das nächste Mal abspeichert.

 2. Zwei angeleinte Hunde, mit Begrüßung

Ja, ich weiß. Man bekommt überall eingetrichtert, dass Hunde sich an der Leine nicht begrüßen dürfen. Dabei ist auch das immer eine Entscheidung, die den Hunden und der jeweiligen Situation angepasst wird. Mal angenommen ein fremder Hund kommt mit steil aufgerichteter Rute und starrem Blick auf dich zu. Frauchen hängt teilnahmslos am anderen Ende der Leine und latscht brav mit in deine Richtung. Der fremde Hund zeigt deutlich, dass er deinem Hund gegenüber keine netten Beweggründe hat. Daher solltest du so eine Hundebegegnung natürlich nicht zulassen. Begegnet dir aber ein Hund mit einladender und freundlicher Körpersprache, warum nicht? Ist dein Hund dem fremden Hund gegenüber ebenfalls positiv eingestellt, dann dürfen sie sich gern begrüßen.

Beachte aber bitte folgendes:

  • Frage den anderen Besitzer vorher, ob der Kontakt für ihn und seinen Hund ok ist.
  • Lass dich nicht von deinem Hund zu dem anderen Hund hinzerren.
  • Fordere zum Beispiel ein Sitz von deinem Hund, bevor ihr den anderen Hund begrüßen geht.
  • Achte bei der direkten Begegnung allzeit auf eine lockere Leine.
  • Folge mit deinem Arm der Bewegung deines Hundes, sodass die Leine immer locker ist.
  • Eine straffe Leine kann die Situation negativ beeinflussen, da der Druck der Leine manche Hunde dazu verleitet nach vorne zu gehen und zu pöbeln.

3. Angeleinter Hund trifft auf frei laufenden Hund

Das ist, wie ich finde, die blödeste Situation, die du erwischen kannst. Warum?

  • Dein Hund kann an der Leine nur eingeschränkt kommunizieren und das ist für einige Hunde eine ziemlich unangenehme Situation.
  • Bewahre Ruhe, denn das überträgt sich auch auf deinen Hund.
  • Analysiere den anderen Hund. Wirkt er freundlich und locker auf dich oder kommt er eher provozierend auf euch zu und sucht Streit?
  • Wirkt der andere Hund freundlich, dann lass einfach deine Leine fallen, sofern dein Hund keine Probleme mit anderen Hunden hat.
  • Hat dein Hund Angst vor anderen Hunden, dann lass die Leine nicht fallen. Dein Hund könnte aus Angst weglaufen. Schütze deinen ängstlichen Hund und schicke den anderen Hund rigoros weg. Wenn das nicht klappt, sage dem Besitzer unmissverständlich, dass er seinen Hund sofort zu sich holen soll.
  • Ist dir der andere Hund nicht ganz geheuer, dann nimm deinen Hund einfach kommentarlos an kurzer Leine mit. Setze deinen Weg fort, halte nicht an, schimpf nicht und lasse durch dein unbeirrtes Weitergehen keine Kommunikation zwischen den Hunden zu. Dadurch wird der andere Hund schnell das Interesse verlieren und sich wieder trollen.

4. Zwei frei laufende Hunde treffen aufeinander

Bewerte auch hier erstmal das andere Mensch-Hund-Gespann und lasse deinen Hund nicht einfach so zu dem anderen Hund hin rennen. Vielleicht spielen die beiden gerade zusammen oder üben etwas und wollen für sich sein? Oder der Hund ist so gut erzogen, dass er bei seinem Menschen bleibt und gar kein Interesse an deinem Hund hat? In jedem Fall würde dein Hund stören und damit vielleicht für Ärger sorgen. Selbst, wenn seine Intention freundlich ist.

Oder kommt der Halter in deine Richtung gelaufen und scheint kein Problem damit zu haben, dass eure Hunde gleich aufeinander treffen? Dann hab ein Auge drauf, wie die beiden Hunde sich annähern. Gehen die zwei steifbeinig, schleichend und mit starrem Blick aufeinander zu? Dann könnte die Begegnung Konfliktpotential bieten. Laufen dagegen beide mit entspannten, lockeren Bewegungen aufeinander zu, dann wird die Hundebegegnung höchstwahrscheinlich positiv verlaufen.

Nun hat dein Hund vielleicht das Pech, an einen aufdringlichen, penetranten Vertreter seiner Rasse zu geraten und er fühlt sich unwohl. Bitte den anderen Hundehalter seinen Hund abzurufen, damit dein Hund nicht weiter bedrängt wird. Ist dein Hund der draufgängerische „Rummelboxer“, so gilt das natürlich auch für dich. Vermeide strenge, gestresste Kommandos. Brüll nicht, sondern hol deinen Hund positiv aus der Situation heraus, damit die Stimmung durch dein Zutun nicht noch mehr kippt.

Nun hast du viele wertvolle Tipps bekommen, damit du entspannt und souverän die nächste Hundebegegnung meisterst.

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Das Video zum Thema ist aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.

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