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4 sinnvolle Kommandos für den Hund
In unserer Umfrage bei Facebook „Welche Kommandos für den Hund nutzt du“ kam heraus, dass Sitz, Bleib und Nein die am häufigsten genutzten Kommandos für den Hund in unserer DogsTV Community sind. Im folgenden Artikel verrate ich dir 4 weitere sinnvolle Kommandos für den Hund, die im Alltag mit deinem Hund sehr hilfreich sein können.
Kommandos für den Hund – Wichtig?
Im Umgang mit meiner Hündin Amy nutze ich tatsächlich nur sehr wenige Kommandos. Ehrlicherweise habe ich nicht einmal einen Rückruf, weil Amy drinnen wie draußen gelernt hat, auf mich zu achten. Unser Umgang miteinander ist höflich und wertschätzend und benötigt daher kaum Kommandos. Die folgenden 4 Kommandos für den Hund nutze ich aber dennoch regelmäßig, weil sie in vielen Situationen sehr hilfreich sind.
Kommandos für den Hund: 1. WEITER
Dieses Kommando nutze ich hauptsächlich im Freilauf. Es signalisiert deinem Hund zu dir aufzuschließen, wenn er hinter dir zu sehr trödelt. Er soll dabei lernen, dass ihr nicht zum Schnüffeln an jedem Grashalm stehenbleibt und dein Hund die Geschwindigkeit bestimmt.
WEITER – Schritt 1
Befestige eine 5 Meter Schleppleine am Geschirr deines Hundes. Ich wähle bewusst eine kürzere Schleppleine, damit dein Hund sich von Anfang an einen eher kleinen Radius zu dir angewöhnt. Sobald dein Hund zuverlässig hört und sich gut an dir orientiert, kannst du den Radius nach und nach etwas vergrößern.
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Starte mit eurem Spaziergang und halte anfänglich die Schleppleine in der Hand. Sobald dein Hund sich hinter dir festschnüffelt, sagst du kurz bevor die Schleppleine sich spannt laut und deutlich WEITER. Deinen Weg setzt du dabei fort. Um stabil in deiner Bewegung zu bleiben, drückst du die Leinenhand gegen deinen Bauch oder an die Hüfte. Nach einigen Wiederholungen wird dein Hund die Verbindung zwischen dem Wort WEITER und dem Weitergehen herstellen und auch ohne den Einsatz der Schleppleine zu dir aufschließen.
Tipp! Natürlich soll dein Hund auf jedem Spaziergang auch ausgiebig schnüffeln dürfen. Bleib dafür an geeigneter Stelle stehen, damit dein Hund für ein paar Minuten den Schleppleinen-Radius um dich herum erkunden kann. Weitere Tipps für den richtigen Umgang mit der Schleppleine bekommst du im Beitrag „Nutzung der Schleppleine in der Praxis“.
WEITER – Schritt 2
Dein Hund setzt seinen Weg nach dem WEITER in 9 von 10 Fällen auch ohne den Einsatz der Schleppleine zuverlässig fort? Die Orientierung an dir ist ebenfalls schon richtig gut geworden? Nun kannst du das WEITER in den Freilauf übertragen.
Sofern dein Hund das Kommando WEITER ignoriert , sollte darauf immer eine Konsequenz erfolgen. Stampfe an Ort und Stelle mit dem Fuß auf und rufe dabei ein knackiges „HEY!“. Ignoriert dein Hund dich daraufhin weiter, so gehe ruhigen Schrittes auf ihn zu, trete hinter deinen Hund und nimm ihn körpersprachlich mit in deine gewünschte Laufrichtung.
Weitere Tipps zur besseren Orientierung deines Hundes im Freilauf bekommst du in unseren Videos „Leine ab – Hund weg? Hund im Freilauf“ und „Freilauf – Belohnung und Konsequenz“.
Kommandos für den Hund – WARTE
Für all diejenigen, die gerade denken: „Super Tipp mit dem WEITER, aber mein Hund lässt sich nie zurückfallen, sondern läuft immer viel zu weit vor!“ Auch dafür gibt es eine Lösung: Das Kommando WARTE. Mit dem Kommando WARTE kannst du deinen gewünschten Radius nach vorne hin eingrenzen. Auch hier soll dein Hund lernen, dass du die Laufgeschwindigkeit vorgibst.
WARTE: Schritt 1
Kurz bevor die Leine sich nach vorne hin spannt, sagst du das Kommando WARTE. Spätestens eine Sekunde später wird dein Hund aufgrund der straffen Schleppleine stehenbleiben. Nun schließt du zu deinem Hund auf. Damit dein Hund beim Aufschließen nicht einfach weiterläuft ist es wichtig, die Schleppleine auf dem Weg zu deinem Hund Stück für Stück aufzunehmen. Auf Höhe deines Hundes angekommen lässt du die Schleppleine wortlos fallen und ihr setzt euern Weg fort.
Alternativ kannst du auf die Schleppleine treten, nachdem du das Kommando WARTE gerufen hast. Beim Aufschließen läufst du einfach AUF der Schleppleine zu deinem Hund, sodass er stehenbleiben muss. Nutze dafür am besten eine gummierte Schleppleine, die nicht unter deinen Füssen durchrutschen kann.
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WARTE: Schritt 2
Im Freilauf sollte dein Hund sein Tempo verlangsamen und Kontakt mit dir aufnehmen, wenn das WARTE ertönt. Tut er dies nicht, so ist es für den Freilauf noch zu früh und du solltest noch eine Weile länger mit der Schleppleine trainieren.
Hinweis für den Freilauf
Hunde, mit einem eher explorativen Charakter oder ausgeprägten Jagdtrieb, solltest du bei Waldspaziergängen IMMER an der Schleppleine sichern. Nicht selten passiert es, dass Wildtiere euren Weg kreuzen und Hunde so in den Arbeitsmodus JAGEN schalten. In diesen Situationen versagt häufig der zuvor sicher trainierte Rückruf. Aus Rücksicht auf Wildschwein und Co. hast du so noch die Möglichkeit für einen rechtzeitigen Eingriff.
Kommandos für den Hund: START
Eines meiner beliebtesten Kommandos für den Hund ist das Kommando START. Dieses kommt ursprünglich aus dem Agility. Ziel ist es, dass der Hund sich bei diesem Kommando zwischen deine Beine setzt. Es eignet sich hervorragend für die Bus- oder Bahnfahrt oder für Wartezeiten an belebten Orten. Gerade unsicheren oder ängstlichen Hunden gibt die Ausführung dieses Kommandos Sicherheit und hilft ihnen zu entspannen.
START: Schritt 1
Du beginnst zu Hause in ablenkungsarmer Umgebung. Mach einen kleinen Ausfallschritt zur Seite und nimm eine leicht gegrätschte Stellung ein. Führe deinen Hund wortlos mit Hilfe eines Futterstückes zwischen deine Beine. Bewege das Futterstück nun hoch in Richtung Bauchnabel, sodass dein Hund mit der Schnauze folgt und sich hinsetzt. Gib deinem Hund nun die Belohnung.
Baue für 2 bis 3 Tage je drei bis vier 5-minütige Trainingseinheiten pro Tag ein und gehe dann zu Schritt 2 über.
START: Schritt 2
Nun führst du das Hörzeichen START ein. Sag nun zuerst das Kommando START, mach dann einen Ausfallschritt zur Seite und führe deinen Hund wie in Schritt 1 beschrieben mit einem Futterstück in die gewünschte Position. Übe an 2 bis 3 Tagen an drei bis vier 5-minütigen Trainingseinheiten pro Tag und gehe dann zu Schritt 3 über.
START: Schritt 3
Überprüfe nun, ob dein Hund das Hörzeichen bereits verstanden hat. Sag das Wort START, mach einen Ausfallschritt zur Seite und warte ab. Parkt dein Hund auch ohne Aussicht auf eine Belohnung bereitwillig zwischen deinen Beinen ein? Gratulation! Dein Hund hat verstanden, was das Wort START bedeutet. Zur Ausführung des Kommandos reicht es oft schon aus, dass du in den leicht gegrätschten Stand wechselst, da Hunde wesentlich besser auf die Körpersprache reagieren.
Nun wird es Zeit, dass Kommando auch an anderen Orten zu üben. Verlagere das Training in den Garten oder auf einen ruhigen Abschnitt des Spazierganges. Doch Achtung! Hunde lernen ortsbezogen und ein anderes Umfeld kann deinen Hund verwirren. Sofern dein Hund nicht wie gewohnt auf das START reagiert, vereinfachst du die Übung. Wiederhole die Schritte 1 und 2 einige Male, damit dein Hund sich erinnert und steigere die Ablenkungsreize der Umgebung dann langsam.
Kommandos für den Hund: SCHLUSS
Eines der hilfreichsten Kommandos für den Hund ist das sogenannte Abbruchsignal. Viele Hunde erkennen gerade beim Spiel mit dem Ball, bei Suchspielen oder auch beim sozialen Gerangel mit ihrem Menschen kein Ende. Selbst wenn der Mensch für sich beschlossen hat, dass die Interaktion nun beendet ist, verbleibt der Hund oft in einer Erwartungshaltung und Anspannung. Das Kommando SCHLUSS hilft deinem Hund innerhalb weniger Sekunden eine Handlung abzubrechen und zu entspannen.
SCHLUSS: Verwendung
Amy ist immer mit Feuereifer dabei, wenn sie etwas suchen darf. Egal ob es sich dabei um ausgelegtes Futter* oder um ihren geliebten Ball handelt. Sobald Amy alle Futterstücke gefunden hat oder ich das Suchspiel mit dem Ball beenden möchte, spreche ich das Wort SCHLUSS aus. Da Hunde stark auf unsere Körpersprache achten, unterstreiche ich das SCHLUSS noch mit einer deutlichen Handbewegung. Amy verändert ihre Körpersprache nach dem SCHLUSS sofort von „Arbeitsmodus“ zu „Feierabend“ und widmet sich wieder ihrer Umwelt. Achte auf deine Körpersprache! Verharre nach dem SCHLUSS nicht in einer Position, die dem Hund sagt: „Wir spielen noch weiter“. Werde passiv, dreh dich vom Hund weg und widme dich wieder anderen Dingen.
Sofern dein Hund das Kommando SCHLUSS noch gar nicht kennt, wird er dich nach Abbruch der Aktion zunächst fragend anschauen. Nach einigen Wiederholungen wird dein Hund anhand deiner Körpersprache und Handlung erkennen, was das Kommando bedeutet.
Soziale Interaktionen, wie Zerrspiele, abwechselnd gegenseitiges Jagen oder wildes Gerangel, sind wichtig für die Bindung, lassen Hunde aber gern hörbar hochfahren. Das Signal SCHLUSS hilft deinem Hund, das Ende des Spiels zu erkennen und innerhalb von Sekunden wieder auf ein entspanntes Level herunterzufahren.
*Sofern du Bedenken hast Futter auf dem Boden zu verstecken, so nutze Bäume, einen Futterdummy oder Spielzeug.
Übung macht den Meister
Neben den Grundkommandos sind das unsere 4 sinnvollsten Kommandos für den Hund im Alltag. Zunächst haben alle neu zu erlernenden Kommandos für den Hund keine Bedeutung. Nur durch ausreichende Wiederholungen wird dein Hund verstehen, welche Handlung mit den Worten WEITER, WARTE, START oder SCHLUSS verknüpft ist. Natürlich kannst du die Namen unserer Kommandos nach Belieben ändern. Wichtig ist nur, dass du bei deinem ausgesuchten Wort bleibst, damit dein Hund die Bedeutung des Wortes mit der Zeit verstehen kann.
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