Inhalt
- 1 Rückruftraining – Der sichere Rückruf
- 2 Benötigt man überhaupt den Rückruf Hund?
- 3 Rückruf Hund – Die Realität
- 4 Rückruftraining – Grundvoraussetzungen
- 5 Rückruftraining – Wort oder Hundepfeife
- 6 Rückruftraining mit Hundepfeife
- 7 Das macht Training (fast) überflüssig!
- 8 Rückruftraining – Der Aufbau
- 9 Fazit
Anzeige / Affiliate Links / Letzte Aktualisierung am 2024-11-23
Rückruftraining mit Hundepfeife
Entgegen mancher Hoffnung reagiert ein Hund nicht automatisch auf den Klang der Hundepfeife. Der Eindruck entsteht allerdings manchmal, wenn der Besitzer die Hundepfeife ohne jegliches Training ausprobiert und der Hund auf wundersame Weise tatsächlich angelaufen kommt. Diese anfänglichen Zufallstreffer haben jedoch rein gar nichts mit einem Rückruftraining zu tun. Der Hund kommt nur deshalb, weil er das neue Geräusch erst einmal spannend findet. Er wird es allerdings dann ignorieren, wenn es für ihn keine weitere Bedeutung erlangt.
Vorteile
Der Klang der Hundepfeife hat, im Gegensatz zum gesprochenen Wort, einen sehr hohen Wiedererkennungswert für den Hund. Das Signal der Hundepfeife wird gezielt eingesetzt und kommt im Alltag ansonsten nicht vor. Der Pfiff hört sich für den Hund immer gleich an und überträgt zudem auch keine emotionalen Schwingungen, wie es bei einem Wort der Fall wäre.
Tipp!
Bewahre die Hundepfeife neben der Hundeleine auf, damit du sie nicht zu Hause vergisst. Leben Kinder im Haushalt, verstaue die Hundepfeife außer Reichweite der Kinder, damit sie die Hundepfeife nicht willkürlich betätigen und damit dein Rückruftraining sabotieren.
Rückruftraining – Der Aufbau
Du startest das Rückruftraining zunächst in ablenkungsfreier Umgebung, sprich zu Hause. Pro Trainingseinheit solltest du dir ca. 10-15 für deinen Hund schmackhafte Futterstücke vorbereiten.
1. Rückruftraining in ablenkungsfreier Umgebung
Dein Hund ist angeleint, da er den Ton der Hundepfeife von Anfang an mit einer Bewegung auf dich zu verknüpfen soll. Gehe ein paar Schritte mit deinem angeleinten Hund durch die Wohnung. Dein Oberkörper zeigt nach vorne in Laufrichtung. Nach einigen Schritten drehst du deinen Oberkörper während des Gehens in Richtung deines Hundes aus, gehst noch ein paar Schritte einladend rückwärts und betätigst dabei die Hundepfeife. Belohne deinen Hund im Anschluss mit einem Futterstück.
Wiederhole diesen Schritt, bis die Futterstücke alle sind und beende die 1. Trainingseinheit. Da dein Hund angeleint ist kannst du diesen Schritt parallel zum Training in der Wohnung auch schon in einem ruhig gelegenen Garten oder auf sehr ruhigen Abschnitten des Spaziergangs üben.
2. Rückruftraining erweiterter Modus zu Hause
Dein Hund hält sich nun ohne Leine gemeinsam mit dir im gleichen Raum auf. Betätige die Hundepfeife, wenn dein Hund gerade wegschaut und seine Gedanken nicht bei dir sind. Wendet sich dein Hund, beim Ertönen der Hundepfeife, dir zu, gehe einladend ein paar Schritte rückwärts und belohne deinen Hund anschließend.
Wiederhole dies einige Male über den Tag verteilt und übe an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Im Garten und auf dem Spaziergang übst du weiterhin Schritt 1 und lässt deinen Hund dabei an der Leine.
3. Rückruftraining über mehrere Räume
Dein Rückruftraining wird nun auf die gesamte Wohnung ausgeweitet. Sobald du dich in einem anderen Raum als dein Hund aufhälst, betätigst du die Hundepeife. Kommt dein Hund sofort zu dir gelaufen, lobe und belohne ihn ausgiebig. Variiere die Räumlichkeiten und erweitere die Distanz in den nächsten Tagen in kleinen Schritten. Sollte dein Hund nicht oder nur sehr zögerlich kommen, übe noch eine Weile Schritt 1 und Schritt 2, bis diese Schritte reibungslos klappen.
4. Rückruftraining – Außerhalb der Wohnung
Übe den Rückruf nun auf dem Spaziergang und sichere dabei deinen Hund mit einer 5 bis maximal 10 Meter lange Schleppleine. Die Schleppleine stellt sicher, dass dein Hund den Rückruf, trotz der Distanz, zu keinem Zeitpunkt ignorieren kann. Während der ersten Trainingstage betätigst du die Hundepfeife nur, wenn dein Hund auf dem Weg zu dir ist oder wenn er dich gerade anschaut. Ist er mit Schnüffeln am Boden oder Ähnlichem abgelenkt, nutzt du die Hundepfeife noch nicht.
So trainierst du mit einer Schleppleine
Läuft dein Hund auf dich zu, puste in die Hundepfeife und gehe ein paar Schritte einladen zurück. Lobe und belohne deinen Hund, wenn er bei dir angekommen ist. Baue ca. 4 bis 5 solcher Rückruf-Übungen in jeden Spaziergang ein.
Hinweis
Dein Hund soll von Anfang an lernen, dass er so lange bei dir bleibt, bis du ihn wieder frei gibst. Sollte er nach der Belohnung direkt wieder abdüsen wollen, hake einen Finger ins Halsband oder Geschirr. Sobald er ruhig abwartet, kannst du den Finger lösen und mit einem OK den Schleppleinenradius für deinen Hund wieder freigeben.
5. Rückruftraining – gezielte Ablenkungsreize hinzufügen
Erstelle im Vorfeld eine Liste mit Reizen, die deinen Hund leicht, mittel und stark ablenken. Befolgt dein Hund das Rückrufsignal bis Schritt 4 Training zuverlässig, so fügst du nun wohldosierte Ablenkungsreize hinzu. Beginne das Rückruftraining mit leichten Ablenkungsreizen und belohne deinen Hund ausgiebig, wenn er den Rückruf trotz dieser leichten Ablenkung befolgt.
Klappt der Rückruf mit leichten Ablenkungsreizen in mindestens 9 von 10 Fällen, so steigerst du nun die Ablenkungsreize auf mittlere Intensivät. Nutze den Rückruf wirklich nur in den Situationen, in denen dein Hund den Rückruf auch erfolgreich meistern kann.
Tipp
Bei zu schweren Ablenkungsreizen, bei denen der Rückruf mittels Hundepfeife oder Wort definitv nicht klappen wird, solltest du anderweitig auf dich aufmerksam machen. Die Aufmerksamkeit deines Hundes kannst du alternativ auch durch Klatschen in die Hände, Schnalzen oder sonstigen Geräuschen zurück erlangen.
Wann und wie du deinen Hund richtig belohnst
Fazit
Ein erfolgreiches Rückruftraining benötigt viel Zeit und geduldige Konsequenz. Je nach Hundetyp ist das Rückruftraining unterschiedlich aufwändig und kann ohne weiteres mehrere Monate in Anspruch nehmen. Such dir Unterstützung bei einem Hundetrainer*in vor Ort, wenn du keinerlei Erfolge im Training feststellst.